Concrete Design Competition 2013/14 ELEGANCE
Internationale Masterclass mit den nationalen Gewinnern des Concrete Design Competition 2013/14. University College Dublin, August 2014
Masterclass 2014 in Dublin
Im August 2014 kamen die drei deutschen Gewinnerteams des Concrete Design Competition von der TU Berlin, der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und der Hochschule Trier mit den nationalen Gewinnern der weiteren beteiligten Länder zu einer einwöchigen Masterclass in Dublin zusammen. Für die insgesamt 22 Studierenden aus 7 verschiedenen Nationen stand dort die Auseinandersetzung mit dem Baustoff Beton im Mittelpunkt: Es ging darum, anknüpfend an das Wettbewerbsthema "Elegance" Sitzbänke aus Beton für den Campus der Universität Dublin zu entwickeln, wo der Workshop stattfand.
In Gruppen sammelten die Studierenden zunächst Entwurfsideen und untersuchten durch erste Experimente mit dem Material deren Umsetzbarkeit. Neben aus Holz gebauten Schalungen kamen dabei insbesondere textile bzw. flexible Schalungen zum Einsatz. Schließlich entschied sich jede Gruppe für einen Entwurf, der dann im Maßstab 1:1 als Prototyp realisiert wurde - für die meisten Studierenden eine neue Erfahrung. "Wir sind es gewohnt, nur abstrakt auf dem Papier oder mit dem Computer zu entwerfen und nicht so weit darüber hinaus zu denken. Daher war es super, hier einmal den Computer stehen zu lassen und einfach auszuprobieren, was wie geht in der Umsetzung" bewertet Milan Groß von der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart am Ende der Woche diesen ungewohnt praktischen Ansatz. "Mit so großen Mengen Beton zu arbeiten, alles selbst anzumischen und zu verarbeiten gibt einem eine viel bessere Vorstellung davon, was es bedeutet ein ganzes Gebäude aus Beton zu bauen und worauf man bei der Planung achten muss", pflichtet ihm Lukas Specks von der TU Berlin bei. Gerade der Herstellungsprozess sei ja das Spannende am Gestalten mit Beton, da man sich in der Planungsphase am meisten damit beschäftigt, was am Ende gar nicht mehr da ist - der Schalung. "Zu wissen, dass man den Entwurf unmittelbar selbst umsetzen wird ist eine große Herausforderung - da überlegt man sich dreimal, was funktioniert und was nicht. Gerade die Fehlversuche bei unseren ersten Experimenten mit dem Beton waren sehr lehrreich und haben uns geholfen, die Objekte zu verbessern" ergänzt sein Kommilitone Onur Oezdemir. Dabei führten die einfachen Mittel zu den besten Ergebnissen: "Natürlich kann man mit einer CNC-Fräse oder Silikonmatrizen fast jede mögliche Form oder Oberfläche herstellen, aber unsere Objekte haben alle etwas sehr Echtes - man kann die Machart ablesen. Bei genähten Schalungen gibt es vielleicht eine Naht, die sehr bedeutend wird, bei anderen Objekten drückt sich die Schalung deutlich ab."
Unterstützt wurden die Studierenden von verschiedenen Experten und Gastkritikern, Vorträge von Diederik Veenendaal (ETH Zürich), Gregor Zimmermann (G.tecz Engineering) und Laurent Ney (Ney + Partners) gaben Einblicke in aktuelle Betonanwendungen, -technologien und Schalungstechniken. Zu den guten Ergebnissen der einzelnen Gruppen hat auch ihre internationale Zusammensetzung beigetragen: "In gemischen Teams von verschiedenen Hochschulen aus unterschiedlichen Ländern zu arbeiten hat super funktioniert - es hat die Projekte sicher eher gestärkt, dass jeder einen anderen Background, andere Interessen und Voraussetzungen mitgebracht hat", berichtet Sarah Behrens von der Kunstakademie Stuttgart. "Das hat schon in der Entwurfsphase gut geklappt, aber spätestens als man gemeinsam im Dreck stand und den Beton angemischt hat, spielte es keine Rolle mehr woher man kam. Da packen alle mit an und das hat super funktioniert" ergänzt Lukas Specks. So bildete die Masterclass zwar der Abschluss eines konkurrierenden Wettbewerbs, stand aber ganz im Zeichen des gemeinsamen Erlebens und Erfolgs als Gruppe.
Zum Abschluss betonen die deutschen Preisträger die Bedeutung von Wettbewerben für Studierende: "Studentenwettbewerbe wie der Concrete Design Competition bieten uns die Möglichkeit, gelungene Projekte in einem größeren Rahmen als der eigenen Uni zu zeigen - im Studium hat man ja sonst oft genug das Gefühl, für die Papiertonne zu entwerfen" freut sich Lukas Specks über die Auszeichnung seines Projekts. Sarah Behrens schätzt besonders, den eigenen Entwurf durch den Wettbewerb im Vergleich zu anderen Hochschulen sehen zu können und ein Feedback nicht nur vom eigenen Professor zu bekommen. Für Michael Wagner war besonders spannend, zu beobachten was von anderen Teilnehmern zum Wettbewerb eingereicht wurde, der durch seine sehr offen formulierte Aufgabenstellung eine große Bandbreite an Entwurfsthemen zuließ.
Zum Nachlesen sind alle ausgezeichneten Projekte hier vorgestellt.
Eindrücke von der Masterclass in Dublin gibt das folgende Video - viel Spaß beim Anschauen!
Fotos gibt es auf der internationalen Webseite des Concrete Design Competition
Konzeption: Siebe Bakker (bureaubakker)
Teilnehmer: Atil Aggündüz, Engin Tayfun Bakiş, Sarah Behrens, Sebastiaan Buitenhuis, Tanju Çoşkun, Eamonn Costello, Kristian Eliassen, Pol Firmenich, Milan Groß, Cédric Guillemot, Tim Jongerius, Onur Karandeniz, Gonzalo Lizama, Ruben Lopez Sanchez, Sergio Luque López, Dave O'Mahony, Merle van Marissing, Onur Oezdemir, Reinier Simons, Lukas Specks, Simon Treml, Michael Wagner
Tutoren, Gastkritiker, Vorträge: Gregor Zimmermann (G.tecz) & Siebe Bakker (bureaubakker); Richard Bradly (CMI), Laurent Ney (Ney + Partners), Michael Murphy (UCD), Eanna Nolan (CMI), Elizabeth Shotton (UCD), Diederik Veenendaal (ETH)
Support: University College Dublin, Cement Manufacturers Ireland, FEBELCEM
Film: Mirjam Thomann
Fotomaterial: Jesse Meinesz für bureaubakker, Coen Smets, Gregor Zimmermann, Mirjam Thomann
Musik: "Mississippi Sawyer" by Howie & Ann Mitchell; The Howie Tapes 1968
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